Keramik
Gefäße, Becher und Experimente
Die einfache Form ist mir wichtig. Keramische Gefäße täglich gebrauchen zu können, finde ich schön. Aus diesem Grund habe ich mich in der Gestaltung meiner Keramik vereinfacht und überwiegend mit dem Thema „Gefäß“ und „Trinkgefäß“ beschäftigt. Vorbilder sind mir die Gefäße der Kröninger Hafnerware. Vielleicht, weil ich in Bayern den Beruf erlernen konnte. Jedenfalls hat die Kröninger Keramik in allen ihren Formen und Farben ein zauberhaftes Einfügsames, wenn man sie in die Hand nimmt. Sie gibt sich in den Ablauf der Gebrauchstätigkeiten im menschlichen Alltag wie selbstverständlich hin. Ich liebe sie. Diese einfache Formensprache findet sich auch bei den Keramiken im asiatischen Kulturraum. Dort hat man einen schönen Begriff für die Zurückhaltung der keramischen Form gefunden: „Wabi Sabi“, was bedeutet, dass es um das Erkennen der Schönheit und Unvollkommenheit der Dinge geht. Eine Japanische Keramik-Schülerin hat mir einmal gesagt, was „Wabi Sabi“ heißt: “ Die Schönheit im Gehen“.
Nicht, dass ich nicht gerne mit Ton, Glasur, Feuer und Form experimentiere. Aber immer wieder ist mir die Klassik, das Einfache einer Schüssel, einer Vase, eines Kruges oder eines Bechers ein Bedürfnis, wie Wärme und Nahrung. Töpferwaren und Tongefäße aus einer handwerklich arbeitenden Keramikwerkstatt sind von Hand gemacht. Sie sind unverkennbar und haben deshalb etwas besonders Lebengebendes. Und sie besitzen eine einzigartige Persönlichkeit. Die strahlen sie aus,- jederzeit, wenn sie auf den Tisch kommen. Menschen essen sinnlicher daraus. Deshalb ist es gesund. Und sehr sehr schön! Guten Appetit.
Annette Ody